Häufig gestellte Fragen zur Krankenkasse
Ja, alle in der Schweiz wohnhaften Personen müssen eine Grundversicherung (KVG) haben.
- Die Grundversicherung (obligatorisch) deckt notwendige medizinische Leistungen.
- Zusatzversicherungen (freiwillig) bieten erweiterte Leistungen wie Alternativmedizin, bessere Spitalaufenthalte oder Zahnbehandlungen.
Ja, die Grundversicherung kann jährlich bis zum 30. November gewechselt werden. Zusatzversicherungen haben oft längere Kündigungsfristen.
- Arztbesuche und Spitalaufenthalte in der allgemeinen Abteilung
- Medikamente aus der Spezialitätenliste
- Notfälle und Schwangerschaftsleistungen
- Physiotherapie auf ärztliche Verordnung
- Franchise: Fester Betrag, den man pro Jahr selbst bezahlt (z. B. 300 CHF – 2'500 CHF).
- Selbstbehalt: Nach Erreichen der Franchise zahlt man 10% der weiteren Kosten (max. 700 CHF/Jahr).
- Höhere Franchise wählen
- HMO-, Hausarzt- oder Telmed-Modelle nutzen
- Prämienverbilligung beim Kanton prüfen
- Versicherer vergleichen und wechseln
Ja, je nach Einkommen kann man beim Kanton eine Prämienverbilligung beantragen.
Die Gesundheitskosten steigen (z. B. höhere Medikamentenkosten, medizinische Fortschritte), daher passen Krankenkassen die Prämien an.
- Bei einem Hausarztmodell: Erst den Hausarzt kontaktieren
- Bei einer freien Arztwahl: Direkt zum Spezialisten möglich
Nur, wenn sie von der Grundversicherung anerkannt sind oder eine Zusatzversicherung besteht.
Nur in Ausnahmefällen (z. B. unfallbedingte Schäden). Eine Zahnzusatzversicherung ist oft nötig.
Arzt oder Spital sendet Rechnung an die Krankenkasse (direkte Abrechnung) oder an den Patienten (Vorauszahlung und Rückforderung).
Ja, aber die Grundversicherung zahlt nur für anerkannte Spitäler im Wohnkanton (Ausnahmen bei Notfällen).
- In der EU/EFTA: Die Grundversicherung deckt bis zum Schweizer Tarif.
- Weltweit: Nur Notfälle gedeckt, Zusatzversicherung empfohlen.
Nur wenn Sie eine halbprivate oder private Abteilung wünschen (bessere Ärzte, Einzelzimmer).
Grundlagen der Krankenkasse in der Schweiz
Ist eine Krankenversicherung in der Schweiz Pflicht?
Ja, jeder Einwohner der Schweiz muss eine Grundversicherung (KVG) bei einer anerkannten Krankenkasse abschließen. Dies gilt auch für Neuzuzüger, die sich innerhalb von 3 Monaten versichern müssen.
Welche Arten von Krankenversicherungen gibt es?
- Grundversicherung (KVG - Krankenversicherungsgesetz) → Obligatorisch
- Zusatzversicherung (VVG - Versicherungsvertragsgesetz) → Freiwillig
Grundversicherung:
- Deckt medizinisch notwendige Leistungen wie Arztbesuche, Spitalaufenthalte (Allgemeine Abteilung), Medikamente und Notfälle.
- Prämienhöhe hängt von Wohnort, Alter und gewähltem Modell ab.
Zusatzversicherung:
- Deckt zusätzliche Leistungen, z. B. Alternativmedizin, Zahnbehandlungen, halbprivate oder private Spitalabteilung.
- Preise und Leistungen variieren stark je nach Anbieter.
2. Kosten der Krankenkasse
Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Die Kosten einer Krankenkasse setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:
- Monatliche Prämie – Abhängig von Wohnort, Versicherungsmodell und Franchise.
- Franchise – Betrag, den Sie pro Jahr selbst zahlen müssen, bevor die Krankenkasse Kosten übernimmt.
- Selbstbehalt – 10% der Kosten nach Erreichen der Franchise (max. CHF 700 pro Jahr für Erwachsene).
Welche Franchise-Modelle gibt es?
Franchise |
Für Erwachsene (CHF) |
Für Kinder (CHF) |
Tiefste Franchise |
300 |
0 |
Höchste Franchise |
2'500' |
600 |
Tipp:
Die Kosten einer Krankenkasse setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:
- Hohe Franchise = tiefere Prämien, lohnt sich für gesunde Personen mit wenig Arztbesuchen.
- Tiefe Franchise = höhere Prämien, sinnvoll für Personen mit hohen Gesundheitskosten.
3. Versicherungsmodelle in der Grundversicherung
Es gibt verschiedene Versicherungsmodelle, die sich in Kosten und Leistung unterscheiden.
Modell |
Merkmal |
Prämien |
Standardmodell |
Freie Arztwahl |
Teuer |
Steuerliche Vorteile |
Beiträge sind vom Einkommen abziehbar |
Keine direkte Steuerersparnis |
Hausarztmodell |
Erste Anlaufstelle: Hausarzt |
Günstiger |
HMO-Modell |
Behandlung in HMO-Gruppenpraxis |
Noch günstiger |
Telmed-Modell |
Vor jedem Arztbesuch zuerst telemedizinische Beratung |
Am günstigsten |
Tipp: Wer Kosten sparen will, kann mit einem alternativen Modell bis zu 20% der Prämien reduzieren.
4. Was deckt die Grundversicherung?
Arztbesuche & Behandlungen
Notfälle & Spitalaufenthalte (Allgemeine Abteilung)
Schwangerschaft & Geburt
Verschreibungspflichtige Medikamente
Psychiatrische Behandlungen
Alternative Medizin (z. B. Homöopathie, Akupunktur – wenn anerkannt)
Nicht gedeckt sind z. B.:
- Zahnbehandlungen (außer bei Unfällen oder schweren Erkrankungen)
- Kosmetische Eingriffe
- Sehhilfen für Erwachsene (Brillen, Kontaktlinsen)
💡 Tipp: Zusatzversicherungen können diese Leistungen abdecken.
5. Wie wechsle ich die Krankenkasse?
Grundversicherung: Wechsel jährlich möglich (Kündigung bis 30. November).
Zusatzversicherung: Kündigungsfrist variiert, oft längere Bindung (3–6 Monate vorher kündigen).
Ablauf:
- Neue Versicherung auswählen & Antrag stellen
- Kündigung schriftlich an alte Krankenkasse senden
- Automatische Abmeldung von der alten Versicherung, sobald die neue bestätigt ist
Tipp: Prämien können jedes Jahr variieren – ein jährlicher Vergleich lohnt sich!
Was Sie sonst noch über Krankenkassen wissen sollten
Spartipps für die Krankenkasse
- Höhere Franchise wählen, wenn Sie selten zum Arzt gehen
- Alternatives Versicherungsmodell (Hausarzt, Telmed, HMO) wählen
- Vergleichsportale (z. B. Comparis, Bonus.ch) nutzen
- Zusatzversicherungen kritisch prüfen – nicht alle sind nötig
- Prämienverbilligung beantragen, falls Sie ein niedriges Einkommen haben
7. Was passiert bei Nichtbezahlung der Prämien?
- Wer seine Krankenkassenprämien nicht bezahlt, riskiert Mahngebühren, Betreibungen und im schlimmsten Fall eine Leistungssperre.
- Ausnahme: Notfallbehandlungen müssen immer bezahlt werden.
Fazit
- Die Grundversicherung ist Pflicht, die Zusatzversicherung freiwillig.
- Prämien können stark variieren, deshalb lohnt sich ein Vergleich.
- Sparpotenzial gibt es durch Modellwahl, höhere Franchise und jährlichen Wechsel.
- Zusatzversicherungen genau prüfen – nicht alle sind nötig!